Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit, wird durch einen Mangel an dem Hormon Insulin verursacht. Insulin öffnet in den Zellmembranen, feinen Häutchen, die die Zellen umschließen, winzige Poren durch die die Zuckermoleküle ins Zellinnere gelangen können. Im Zellinneren wird der Zucker „verbrannt“ und aus dieser Verbrennung gewinnt die Zelle lebensnotwendige Energie.
Fehlt Insulin, bleiben die Zellporen verschlossen. Die Zuckermoleküle können nicht in die Zellen gelangen und bleiben im Blut. Das hat zwei grundlegende Folgen: Die Zellen „hungern“ und der Blutzuckerspiegel steigt. Dieser unnatürliche Zustand zieht weitere krankhafte Erscheinungen nach sich. Die meisten diabetischen Hunde trinken und urinieren sehr viel, magern trotz reichlichen Futterangebots ab (einige Hunde werden auch fett). Die Tiere werden schwach, sie können einen Grauen Star bekommen, entwickeln Leberschäden und haben ein stumpfes Haarkleid.
In der Regel verursacht eine Schädigung der insulinbildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse den Insulinmangel. Diese Schäden werden durch unterschiedliche Faktoren verursacht. Entzündungen, Störungen des Hormonhaushaltes aber auch bestimmte Medikamente können sie auslösen. Meist tritt Diabetes mellitus bei Hunden in der zweiten Lebenshälfte auf. Hündinnen leiden sehr viel öfter als Rüden daran. Außerdem scheinen übergewichtige Hunde ein größeres Risiko zu haben an Diabetes mellitus zu erkranken als schlanke Tiere.
Hunde mit Diabetes mellitus müssen ihr Leben lang mit Insulin versorgt werden. Jeder Hund hat einen anderen Insulinbedarf, daher muss die richtige Dosis individuell ermittelt werden. Insulin muss subkutan, d.h. unter die Haut, gespritzt werden. Ihr Tierarzt zeigt Ihnen gerne, wie das geht - Sie werden schnell feststellen, dass das Spritzen leichter ist als einem unwilligen Hund eine Tablette zu geben - also keine Angst!
Ein regelmäßiger Tagesablauf mit zwei festen Fütterungszeiten ist für den diabetischen Hund lebenswichtig. Leckerlis zwischendurch sind bei diabetischen Hunden verboten. Günstig wirkt sich ein ballaststoffreiches Futter, das Sie fertig kaufen oder nach Rezept selbst zubereiten können, aus. In der Regel müssen Sie den Hund zweimal täglich nach den Mahlzeiten im Abstand von 12 Stunden spritzen. Bei Hunden, die schlecht fressen oder einen erhöhten Zuckerbedarf haben (z. B. bei körperlicher Anstrengung oder Fieber) kann es leicht zu einem Unterzucker kommen. Symptome hierfür sind: Unruhe, Zittern, Bewegungsstörungen, Bewusstlosigkeit. Flößen Sie bei diesen Symptomen Ihrem Hund sofort eine Zuckerlösung und ein lassen Sie ihn tierärztlich untersuchen.
Einmal wöchentlich sollten Sie den Blutzuckerspiegel kontrollieren. Sie können dies mittels Urinstick oder mit speziellen Blutuntersuchungsgeräten tun. Besonders wichtig ist, dass Sie auf die Diabetes-Symptome achten und bei einer Verschlechterung das Tier vorstellen. Außerdem sollten Sie mindestens zwei- bis viermal jährlich zur Kontrolle kommen
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