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Erbrechen: Ein Schutzreflex


Das Erbrechen ist ein Reflex um den Magen rasch zu entleeren. In vielen Fällen ist das sinnvoll, z. B. wenn sich Gift, Krankheitserreger oder Parasiten im Magen befinden. Bei einer Magenüberladung entlastet das Erbrechen den Verdauungstrakt. Auch bei Entzündungen des Magen-Darm-Traktes kommt es zum Erbrechen. Erbrechen kann aber auch von Störungen des Nerven- oder Sinnessystems ausgelöst werden, wie z. B. bei der Seekrankheit. Außerdem gehen unzählige Krankheiten, wie z. B. Nierenschäden, Infektionskrankheiten, Leberentzündungen, Darmverschluss und viele andere, mit Erbrechen einher.


Hund und Katze erbrechen häufiger und leichter als der Mensch. Wenn Ihr Tier nur ein bis zweimal täglich erbricht, dieses Symptom nicht länger als insgesamt zwei Tage auftritt und das Tier ansonsten einen munteren und gesunden Eindruck macht, handelt es sich in der Regel um eine leichte Magenverstimmung. Lassen Sie Ihr Tier einen Tag fasten und füttern Sie ihm an den folgenden Tagen Schonkost in mehreren kleinen Portionen. Die Magenschonkost können Sie aus weich gekochtem Reis, gekochter Hühnerbrust und etwas Magerquark selbst zubereiten oder auch fertig kaufen. Nach ein paar Tagen dürfte das Problem vergessen sein. Auf keinen Fall sollten Sie Ihrem Tier ohne tierärztlichen Rat ein Anti-Brech-Mittel verabreichen. Sie unterdrücken damit nur das Symptom „Erbrechen“. Steckt eine ernsthafte Erkrankung hinter dem Erbrechen, können Sie die Krankheit so verschleppen und damit verschlimmern.


Zum Tierarzt müssen Sie, wenn das Tier häufiger erbricht, das Erbrechen länger als ein bis zwei Tage andauert oder nach einer kurzen Pause sofort wiederauftritt und wenn es weitere Symptome zeigt. Wenn Sie nur eines der folgenden Symptome an Ihrem Tier registrieren, handelt es sich um einen Notfall, der unverzüglich tierärztlich untersucht und behandelt werden muss: Das Tier hat an einem Tag mehr als fünfmal erbrochen, hat Bauchschmerzen (es ist dort berührungsempfindlich, sieht sich nach seinem Bauch um, nimmt eine verkrampfte Haltung ein), es trinkt entweder sehr viel oder gar nichts, seine Hinterbeine wirken „wackelig“, es macht einen geschwächten Eindruck, es kann keinen Kot absetzen oder hat Durchfall, im Erbrochenen befindet sich frisches Blut oder es sieht aus wie Kaffeesatz. Sie müssen Sie auch sofort zu uns, wenn Sie den Verdacht haben, dass das Tier Gift aufgenommen hat.


In diesem Fall sollten Sie die giftige Substanz oder Pflanze zu uns mitnehmen. Sinnvoll ist es auch Erbrochenes zur Untersuchung zu bringen. Es kann dazu beitragen die Ursache für das Erbrechen zu finden. Tatsächlich sind manchmal umfangreiche Untersuchungen (Blutanalyse, Röntgen, Ultraschall, Endoskopie, ja sogar eine diagnostische Öffnung des Bauches) nötig um der Grunderkrankung auf die Spur zu kommen. Doch nur wenn die Ursache eindeutig festgestellt wird, kann dem Tier gezielt geholfen werden. Im Falle eines Falles werden wir Ihnen jeden unsrer Schritte erklären. Und auch sonst fragen Sie! Wir beraten Sie gerne.

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