Bei einer Futtermittelallergie reagiert das Tier auf bestimmte Bestandteile der Nahrung allergisch. Meist sind es dabei nicht Zusatz- und Konservierungsstoffe, die die Allergie auslösen sondern natürliche Eiweiße, wie z. B. Weizeneiweiß oder Rindfleisch. Eine Futtermittelallergie entwickelt sich im Verborgenen und bricht dann plötzlich aus. So reagiert ein Tier von heute auf morgen allergisch auf ein Futter, das es zuvor und auch über längere Zeit gut vertragen hat.
Tiere mit einer Futtermittelallergie können unter starkem Juckreiz und Hautentzündungen leiden oder sie reagieren mit Durchfall und Erbrechen auf die allergieauslösende Nahrung. Auch Kombinationen der beiden Symptomkomplexe kommen vor. Da diese Symptome aber auch bei anderen Krankheiten auftreten, reichen sie nicht für eine sichere Diagnose aus. Um eine Futtermittelallergie sicher zu diagnostizieren und vor allem das Allergen oder die Allergene zweifelsfrei festzustellen, wird zunächst eine Eliminationsdiät und im Anschluss eine Provokationsdiät nötig sein.
Bei der Eliminationsdiät erhält das Tier ein Futter, das nur aus ganz bestimmten Bestandteilen, die in seinem vorherigen Futter nicht enthalten waren, bestehen darf: Z. B. aus Pferdefleisch als Eiweißquelle und aus Kartoffeln als Kohlenhydratquelle. Diese Diät muss sechs bis acht Wochen eingehalten werden. Außer diesem Futter darf der tierische Patient nichts fressen. Also auch keine Snacks, keine Leckerlis und keine Vitamin- oder Kräutermischungen! Die ganze Familie und auch andere Bezugspersonen des Tieres (z. B. Nachbarn) müssen mitmachen. Wenn auch nur eine Person dem Tier etwas anderes zu fressen gibt, wird das Ergebnis der Eliminationsdiät verfälscht und Sie können von vorne beginnen. Wenn das Tier nach sechs bis acht Wochen symptomfrei ist, besteht ein starker Verdacht auf eine Futtermittelallergie.
Nun wird mit Hilfe der Provokationsdiät ermittelt gegen welche Futterbestandteile das Tier allergisch ist. Dazu mischt man für eine Woche z. B. Schaf- statt Pferdefleisch ins Futter oder ersetzt die Kartoffeln durch Reis, wichtig ist das immer nur eine Komponente ersetzt oder zugemischt wird. Zeigt das Tier nach solch einem Ersatz Allergiesymptome ist der Beweis erbracht, dass es z. B. auf Schaffleisch allergisch reagiert. Schaffleisch darf von nun an nicht mehr auf seinen Speisezettel. Verträgt das Tier die neuzugemischte Komponente hingegen gut, können Sie seine Diät um diese Komponente erweitern. Mit der Zeit entstehen so Listen verträglicher und unverträglicher Nahrung. Und sie können den Speiseplan für ihr allergisches Tier etwas abwechslungsreicher gestalten.
Es gibt auch sehr gute Fertigdiäten für Allergiker. In der Phase der Eliminationsdiät sind sie zwar nicht ganz so gut wie selbst zubereitete Diätkost, aber in den meisten Fällen ausreichend. Später hingegen, wenn feststeht, dass das Tier allergisch auf bestimmte Futterbestandteile reagiert, haben sie den Vorteil, dass sie meist ausgewogener zusammengestellt sind als selbstzubereitete Kost und so eine bedarfsgerechte Versorgung des Tieres eher gewährleistet ist.
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