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Weitverbreitete Hüftprobleme


Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Fehlstellung des Hüftgelenks. Meist leiden Hunde mittelgroßer und großer Rassen und deren Mischlinge darunter. Die Veranlagung zur Hüftgelenksdysplasie wird vererbt. Viele Zuchtverbände schreiben daher eine Röntgenuntersuchung auf HD vor, bevor ein Hund zur Zucht zugelassen wird. Tatsächlich spielen aber auch die Ernährung und die Haltung eines wachsenden Hundes eine Rolle bei der Entstehung der HD. Denn im Gegensatz zu Menschen mit HD ist diese Missbildung des Hüftgelenks bei Hunden nicht angeboren sondern entwickelt sich in der Wachstumsphase. Rund 30% aller Hunde mit HD leiden auch unter anderen Gelenksveränderungen.


Im gesunden Hüftgelenk passt der kugelige Kopf des Oberschenkelknochens haargenau in eine Vertiefung des Beckens, der Gelenkspfanne. Der Oberschenkelkopf kann in dieser Pfanne zwar rotieren aber nicht verrutschen, weil sie ihn eng umschließt.


Bei einer Hüftgelenksdysplasie findet der Oberschenkelkopf nur wenig Halt, weil die Gelenkspfanne zu flach oder zu groß ist. Das Gelenk ist dadurch instabil. Nicht alle Hunde mit HD zeigen auch Symptome dieser Erkrankung.


Häufig beginnen die ersten Probleme jedoch schon im Alter zwischen 4 und 10 Monaten. Die Hunde haben wenig Lust sich zu bewegen, gehen plötzlich lahm und haben Schwierigkeiten beim Aufstehen. Die Muskulatur, die das Gelenk umgibt, ist verkrampft. Später entwickeln sich Arthrosen, Verschleißerscheinungen am Gelenk. Auch diese Arthrosen können aber müssen nicht Symptome zur Folge haben. In schweren Fällen sind sie äußerst schmerzhaft. Der Hund vermeidet es zu gehen. Durch das mangelnde Training schwindet die Muskulatur an den Hinterbeinen. In diesen schweren Fällen hilft nur eine Operation; eventuell sogar der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks.


Sind die Beschwerden des Hundes nicht so gravierend, kann man ihn mit Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten behandeln. Diese Therapie soll dem Hund die Schmerzen nehmen und die Bewegungsfreude erhalten. Bewegung ist gerade bei allen Erkrankungen der Gelenke besonders wichtig, denn ohne Bewegung werden die Gelenke steif und Arthrosen verschlimmern sich.


Die Bemühungen der Zuchtverbände zeigen bei manchen Rassen erste Erfolge: Die HD-Rate sinkt bei diesen Rassen. Doch es gibt immer noch sehr viele Hunde, die diese unheilvolle Veranlagung in sich tragen. Wichtig ist, dass Hunde in der Wachstumsphase nur mäßig gefüttert werden. Denn eine zu rasche Gewichtszunahme belastet die noch nicht ausgereiften Gelenke und kann zu Fehlstellungen führen. Ein junger Hund soll und muss sich außerdem viel bewegen. Als Halter des Hundes sollte man aber darauf achten, dass dabei die Gelenke nicht zu sehr strapaziert werden. Also: wilde Spiele und rasante Galoppaden nur auf weichem griffigem Boden, hohe Sprünge und enge Wendungen z. B. beim Ballspielen vermeiden, viel Schwimmen und genügend Ruhepausen. Wir geben Ihnen gerne weitere Ernährungs- und Trainingstipps für Ihren wachsenden Hund.

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