Hautpilze sind zwar keine Tiere, doch man kann sie ohne weiteres zu den Parasiten zählen. Denn sie leben von einem tierischen oder menschlichen Wirt. Sie ernähren sich von dem Horn, aus dem die oberste Hautschicht und die Haare bestehen. Um das Horn aus diesen Geweben zu lösen, setzen sie Enzyme, aggressive, biochemische Substanzen, ein. Dabei zerstören sie die Struktur der Haut und der Haare.
Bei einer klassischen Pilzinfektion bricht das Haar kurz nach seinem Austritt an die Hautoberfläche ab („scherende Flechte“). Es entstehen kreisrunde bis ovale, kahle Stellen im Fell. An den Rändern dieser Kahlstellen sieht man oft einen roten Wall („Ringflechte“), ein Zeichen für eine Entzündung der Haut. Je nach Schwere der Hautentzündung kann es zu Schuppenbildung, Verdickungen und Verfärbungen der Haut kommen. Juckreiz tritt selten auf. Die von den Pilzen geschädigte Haut ist gegenüber anderen Krankheitserregern wehrlos. Und so wird die Pilzinfektion häufig von bakteriellen Infektionen begleitet und kompliziert.
Mit Hautpilzen anstecken kann sich der Hund überall. Die Pilzsporen können jahrelang ohne Wirt überleben. Doch nicht jede Katze wird krank. Tatsächlich erkranken meist junge Tiere, Hunde mit einem geschwächten Immunsystem oder alte Tiere. Auch eine falsche Ernährung, der Befall mit Flöhen, Würmern oder anderen Parasiten oder eine mangelhafte Pflege machen den Pilzen die Infektion leicht. Langhaarige Hunde werden häufiger „Pilzopfer“ als Tiere mit einem kurzen Fell.
Ausgewachsene Tiere mit Hautpilzen zeigen meist nur sehr schwache Symptome: Ihr Fell wirkt schütter und stumpf – manchmal sehen sie aus, als hätte man sie mit Mehl bestäubt. Nicht selten sind sie sogar völlig symptomfrei. Sie sind dann eine stete Infektionsquelle für andere Hunde, aber auch andere Tiere und den Menschen. Denn Pilze sind nicht wählerisch – sie befallen Mensch und Tier gleichermaßen. Daher müssen sie auch bei scheinbar gesunden Tieren bekämpft werden.
Die Behandlung von Hautpilzerkrankungen ist langwierig und aufwändig. Meist müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden. Die Tiere erhalten Medikamente über mindestens 4 – 6 Wochen und müssen 1 - 2 mal wöchentlich mit Anti-Pilz-Mitteln gewaschen oder besprüht werden. Bei Pilzinfektionen des Krallenbettes können Behandlungen von über einem halben Jahr nötig sein. Das Fell langhaariger Hunde sollte gekürzt werden. Außerordentlich wichtig ist die mehrmalige gründliche Reinigung und Desinfektion aller Räume, in denen sich die Tiere aufhalten und aller Utensilien, mit denen sie Kontakt haben. Gegenstände, die nur einen geringen Wert haben, sollten Sie entsorgen. Textilien, Bürsten und Kämme können Sie auskochen.
Jeder Haushalt ist unterschiedlich, scheuen Sie sich nicht uns um Rat zu fragen, wenn sie ein besonderes Problem bei der Reinigung oder Desinfektion haben. Die Medikamente gegen die Pilze können Nebenwirkungen verursachen – bitte wenden Sie sich sofort an uns, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches an Ihren Tieren auffällt. Und nicht zuletzt: Wir beraten Sie auch gerne zu allen Fragen, die die Haltung und Ernährung Ihrer Tiere betreffen. Denn bei Tieren in Topform haben Pilze kaum eine Chance.