Die Magendrehung ist ein Notfall, der binnen weniger Stunden zum Tode des Hundes führen kann. Er muss sofort operiert werden. Bei der Operation dreht der Tierarzt den Magen wieder in seine richtige Lage und fixiert ihn dort. Was genau eine Magendrehung verursacht, ist bis heute ungeklärt. Der Magen dreht sich plötzlich um seine eigene Achse und verschließt dabei sowohl seinen Eingang als auch seinen Ausgang. Außerdem schnürt er wichtige Blutgefäße ab. Dadurch kommt es rasch zum lebensbedrohlichen Kreislaufversagen.
Bei einer Magendrehung zeigt der Hund folgende Symptome: Er wirkt schwach ist aber unruhig – legt sich hin, steht wieder auf, legt sich wieder hin, wandert ziellos umher usw. Er hechelt stark, ohne sich zuvor angestrengt zu haben, speichelt, würgt ohne sich zu erbrechen. Er hat einen aufgeblähten Bauch und eine gespannte Bauchdecke („Trommelbauch“). Seine Schleimhäute (Innenseite der Lippen, Zahnfleisch) sind blass, sein Puls ist schwach und seine Pfoten kalt.
Bemerken Sie bei Ihrem Hund eines oder mehrere dieser Symptome, fahren Sie nicht kopflos zu uns, sondern rufen Sie erst an. Mit Ihrem Anruf stellen Sie sicher, dass keine unnötige Zeit verloren geht. Außerdem sind wir vorgewarnt und kann alles Nötige veranlassen. Das spart Zeit und bei einer Magendrehung geht es um Minuten!
Die Ursachen für die Magendrehung sind zwar noch nicht völlig erforscht, doch weiß man heute, dass verschiedene Risikofaktoren ihre Entstehung begünstigen. Gefährdet sind vor allem große Hunde im Alter zwischen 7 und 10 Jahren mit einem tiefen und schmalen Brustkorb. Kleinere Hunderassen mit Ausnahme von Dackeln erleiden nur höchst selten eine Magendrehung. Weitere Risikofaktoren sind: nervöses Temperament des Hundes, Verschlingen großer Portionen auf einmal, verdorbenes, gärendes Futter, wildes Toben nach der Mahlzeit und eine ererbte Anlage zur Magendrehung.
Absolut sichere Mittel zur Vorbeugung einer Magendrehung gibt es nicht, doch mit folgenden Maßnahmen können Sie das Risiko minimieren: Hat ihr Hund einen nervösen, unruhigen und eher ängstlichen Charakter, geben Sie ihm Sicherheit. Dazu gehört ein gleichmäßiger und immer gleicher Tagesablauf, pünktliche Mahlzeiten, feste Gassi-Termine, unumstößliche Benimmregeln, die konsequent aber sanft durchgesetzt werden, und eine stabile Rangordnung im „Familienrudel“. Verteilen Sie außerdem die tägliche Futterration auf mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag um die Aufnahme zu großer Portionen zu verhindern. Am gierigen und zu schnellen Fressen können Sie Ihren Hund durch folgenden Trick hindern: Legen Sie eine schwere, nicht rostende Eisenkette in seinen Napf - der Hund wird dadurch gezwungen, sein Futter langsam zu sich zu nehmen. Verzichten Sie auf erhöhte Näpfe bei Riesenrassen, die bequeme Haltung verführt den Hund zum Schlingen. Achten Sie auf einwandfreies, nicht verunreinigtes Futter (besonders im Sommer gärt Feuchtfutter rasch.) Und im Falle eines Falles rufen Sie uns lieber einmal zuviel als einmal zuwenig an.
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