Die häufigste Herzkrankheit bei Hunden ist die Endokardiose, eine Veränderung der Atrioventrikularklappen. Das sind bewegliche, elastische Häutchen, die die Herzvorhöfe von den Herzkammern trennen. Die Ursache dieser Krankheit ist noch unbekannt. Sie betrifft vor allem Hunde kleiner und mittelgroßer Rassen ab dem fünften Lebensjahr.
Die Klappensysteme im Herzen gewährleisten, dass das Blut immer in die richtige Richtung fließt. Sie sind die „Schleusentore“ die verhindern, dass das Blut von den Kammern zurück in die Vorkammern fließt.
Bei einer Endokardiose werden die Klappen zwischen Vorhöfen und Kammern dicker und kürzer: Sie schließen nicht mehr dicht. Das Blut kann von den Kammern in die Vorhöfe zurückfließen. Statt weiter gepumpt zu werden, „kreist“ ein Teil des Blutes im Herzen. Das bedeutet für das Herz, dass es mehr Arbeit leisten muss um die gleiche Menge Blut in den Kreislauf zu befördern. Eine zeitlang kann das Herz diese Mehrarbeit leisten, ohne dass man dem Hund etwas anmerkt. Früher oder später aber ist das Herz von dieser Mehrarbeit überfordert: Es entwickelt sich eine Herzinsuffizienz, eine Herzschwäche.
Hunde mit einer beginnenden Herzschwäche sind rasch erschöpft, husten (vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden), sind nachts häufig unruhig und haben manchmal geschwollene Hinterbeine. Wenn der Hund auch nur eines der obengenannten Symptome zeigt, sollte er tierärztlich untersucht werden, damit der Tierarzt das weitere Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann.
Tatsächlich werden die meisten Herzprobleme bei der jährlichen Routineuntersuchung (Impfung) beim Abhören des Herzens festgestellt. Die Tierärzte unterscheiden vier Schweregrade der Endokardiose. Beim ersten Grad der Endokardiose zeigt der Hund noch keine Symptome. In diesem frühen Stadium der Krankheit reicht es oft aus, den Hund in seiner Bewegung so einzuschränken, dass er sich nicht mehr überanstrengt. Doch ist der Hund ab jetzt ein Herzpatient und muss regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden, damit jede Verschlechterung rasch erkannt und behandelt werden kann.
Bei Endokardiosen des 2. bis 4. Grades muss das Herz des Hundes lebenslang mit Medikamenten unterstützt werden. Die Dosierung und die Kombination der Medikamente ist individuell unterschiedlich. In dieser Einstellungsphase sind je nach Schwere des Falls zum Teil häufige Untersuchungen nötig. Herzmittel sind hochwirksame Arzneien, die sich z. T. nicht mit anderen Medikamenten und manchen Mineralstoffen vertragen. Bitte fragen Sie uns, wenn Sie Ihren herzkranken Hund zusätzliche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel geben wollen. Wir beraten Sie gerne über eine sinnvolle Ernährung und ein schonendes Training ihres vierbeinigen Herzpatienten.
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