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Gipsverband bei Knochenbrüchen


Damit ein Knochenbruch (Fraktur) heilen kann, müssen die Knochenenden dicht und in der richtigen Lage zusammengeführt werden, man nennt dies den Knochen richten. Außerdem müssen die gerichteten Knochenenden in dieser Lage über mehrere Wochen ruhiggestellt werden. Einfache Verbände sind nur eine vorläufige Lösung, denn sie sind zu instabil um den Bruch bis zur Heilung sicher zu fixieren. Sie kommen daher als nur als Erste-Hilfe-Maßnahme, in der Wartezeit bis zur Operation oder als unterstützende Maßnahme nach der Operation in Frage.


Heutzutage werden Knochenbrüche meist operiert. Der Tierarzt fixiert die Knochenenden je nach Fall mit Metallplatten, Schrauben, Nägeln oder Draht. Nur in wenigen Fällen kann der Tierarzt den Bruch von außen richten und ohne Operation ruhigstellen. Vorraussetzungen für eine solche konservative Behandlung sind: Die Fraktur ist unkompliziert und geschlossen (das bedeutet, dass das Tier keine offene Wunde hat.), die Bruchenden liegen nahe und stabil beieinander, das Tier ist jung (bei jungen Tieren heilt Knochen schneller und besser) und es handelt sich um einen Bruch unterhalb des Ellbogen oder des Kniegelenks (Ausnahme: Beckenbrüche bei Katzen).


Bei Katzen mit Beckenbrüchen kann eine vier- bis sechswöchige Käfigruhe bereits zur Heilung führen. Dies gilt allerdings nur, wenn die gebrochenen Beckenknochen keine tragende Funktion haben. Alle anderen Beckenbrüche müssen operiert werden.


Eine andere Methode der Frakturbehandlung ist die Ruhigstellung des Bruchs durch spezielle Schienenverbände: Gips-, Dyna- oder Deltacastverbände.


Zum Anlegen eines Gipsverbandes (bzw. eines anderen Schienenverbandes) muss der Tierarzt das Tier in Narkose legen. Denn bei jeder Abwehrbewegung des Tieres könnten die Knochenenden wieder verrutschen und falsch zusammenwachsen. Der Schienenverband wird dick mit Watte gepolstert, damit keine Druckstellen entstehen. Danach wird mit einem mit den Schienen oder Gips versteift und stabilisiert. Mindestens einmal wöchentlich sollte der Tierarzt den Verband kontrollieren.


Der Tierhalter muss den Schienenverband mindestens zweimal täglich anhand folgender Kriterien überprüfen. Der Verband darf nicht verrutschen. Er sollte sich warm anfühlen aber nicht heiß. Es dürfen keine Scheuerstellen zu sehen sein. Wichtig ist außerdem, dass der Verband nicht die Durchblutung abschnürt. Symptome für eine Entzündung unter dem Verband können ein schlechter Geruch, intensives Benagen des Verbandes, Appetitlosigkeit oder andere Verhaltensänderungen des Tieres sein. In diesen Fällen muss der Tierarzt sofort aufgesucht werden.


Je nach Alter des Tieres und Art des Bruches dauert die Knochenheilung unterschiedlich lange. In der Regel wird das Tier sechs Wochen oder länger einen Schienenverband tragen müssen. In dieser Zeit ist es zu einem Muskelschwund im betroffenen Bein gekommen. Diese Muskeln müssen nun langsam wieder aufgebaut werden – wir beraten Sie gerne wie Sie ihr Tier am besten trainieren.

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