top of page

Der Fixateur externe - Ein Rahmen für komplizierte Brüche


Ein Knochenbruch (Fraktur) kann nur dann heilen, wenn die Bruchenden richtig zusammengeführt, in dieser Lage fixiert und über Wochen stabil gehalten werden. Das ist besonders schwierig bei Frakturen mit mehreren Bruchstücken (Fragmenten). Folgende Komplikationen können den Heilungsprozess auch eines einfacheren Bruchs verzögern oder sogar unmöglich machen: eine schlechte Durchblutung des Knochengewebes, schwere Weichteilverletzungen, z.B. Quetschungen der Muskulatur, die zu Schwellungen führen und Infektionen.


Neben Schienenverbänden und der internen Fixation eines Knochenbruchs mit Platten, Schrauben oder Nägeln gibt es für diese schwierigen Fälle auch noch eine dritte Behandlungsmethode für Frakturen: den Fixateur externe.


Mit dem Fixateur externe wird der gebrochene Knochen mittels einer Konstruktion aus einem Stab und mehreren Nägeln von außen fixiert. Die Nägel werden in die Knochenbruchstücke eingesetzt und außerhalb des Körpers miteinander durch den Stab verbunden. Der Fixateur externe bildet eine Art Rahmen, der den Knochen zwingt richtig zusammenzuwachsen. Auf den ersten Blick mag die Metallkonstruktion, die aus dem Körper ragt, erschreckend wirken.


Doch der Fixateur externe ist bei vielen komplizierten Knochenbrüchen die beste Behandlungsmethode. Im Gegensatz zu intern fest verschraubten Platten, stellt er kein Hindernis für die Durchblutung dar, so dass er auch in schlecht durchbluteten Knochenbruchstücken (z. B. bei vielen kleinen Knochenfragmenten) eingesetzt werden kann.


Der chirurgische Eingriff bei der internen Fixation führt zwangsläufig zu Verletzungen des Weichgewebes, gerade bei massiven Vorschädigungen der Muskulatur ist der Fixateur externe die schonendere Methode.


Die Behandlung infizierten Gewebes (z. B. Spülung) ist sogar nur mit dem Fixateur externe möglich. Denn unter einem Gipsverband kann man nicht spülen und bei einer internen Fixation muss die Operationsnarbe mit einer Naht verschlossen werden.


Nach dem Einsetzen des Fixateur externe werden die Löcher, durch die die Nägel in die Haut eingeführt wurden noch ein paar Tage nässen - solange die Flüssigkeit nicht eitrig ist oder übel riecht, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Beim Abtupfen dieser Flüssigkeit sollte man jedoch darauf achten, dass man die Kontaktfläche Nagel-Haut nicht berührt. Solange das Tier den Fixateur externe trägt, sollte es mindestens alle drei Wochen zur tierärztlichen Kontrolle. Hund und Katze kommen übrigens mit dem Fixateur externe, diesem Fremdkörper aus Metall, erstaunlich gut zurecht. Wir zeigen Ihnen gerne wie Sie Ihr Tier in dieser Zeit pflegen und fit halten können.

bottom of page